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Zündschutzarten

Die unterschiedlichen Zündschutzarten bedienen die verschiedenen Gegebenheiten, in denen explosionsgeschützte Elektromotoren eingesetzt werden. Dabei spielt vornehmlich die Häufigkeit der auftretenden explosionsfähigen Atmosphäre eine Rolle. Je explosiver die Umgebung, desto höher muss die Zündschutzart gewählt werden.


Allgemeine Anforderungen an die Zündschutzart

Generell müssen bestimmte Mindestanforderungen der Schutzart immer erfüllt werden.
Diese betreffen vor allem

  • Gehäuse
  • Verschlüsse
  • Anschlussteile
  • Leitungen
  • Leitungseinführungen
Hierzu sollten unbedingt vor Inbetriebnahme die Bauvorschriften der jeweiligen Schutzart überprüft werden.


 Erhöhte Sicherheit "e"

 Zündschutzart Erhöhte Sicherheit e ATEX, Explosionsschutz, RAEL | blecher.de   Bei normalem Betrieb und beim Anlassen werden Funken, Lichtbögen oder überhöhte Temperaturen verhindert. Ex e-Motoren können wie normale Drehstrommotoren eingesetzt werden. Die Luft- und Kriechstrecken sind verlängert, die Motoren weisen ein besseres Isoliersystem auf, die IP-Schutzart ist erhöht, die Wicklung erhitzt sich nicht so stark.
Der Motor sollte stets in Verbindung mit einer geeigneten Temperaturüberwachung gefahren werden, um auch im Störfall, z.B. einer blockierten Welle, eine Überhitzung zu vermeiden.
IEC/EN 60079-7
     

 Druckfeste Kapselung "d"

Das Gehäuse ist druckfest gebaut. Das heißt, alle potentiellen Zündquellen sind im druckfesten Gehäuse eingeschlossen. Die Größe der nötigen Trennfugen oder Kabeldurchführungen sind zünddurchschlagssicher gestaltet. Eine mögliche Explosion im Innern wird vom Gehäuse aufgehalten und kann nicht in die explosive Atmosphäre nach außen dringen.
IEC/EN 60079-1-1
   Zündschutzart Druckfeste Kapselung d, ATEX, Explosionsschutz, RAEL | blecher.de
     

   Überdruckkapselung "p"

 Zündschutzart Überdruckkapselung p, ATEX, Explosionsschutz, RAEL | blecher.de   Das Innere des Motors wird mit Luft oder Inertgas geflutet. Dadurch kann die explosionsfähige Atmosphäre nicht ins Innere eindringen.
Vor dem Anlassen muss das Innere zunächst gründlich mit Luft oder Inertgas gespült werden, um Reste der explosionsfähigen Atmosphäre auszuspülen, die während des Stillstandes eingedrungen sein könnten.
Diese Methode wird vornehmlich bei Maschinen mit hoher Leistung eingesetzt.
IEC/EN 60079-2
     

 Sandkapselung "q"

Bei der Sandkapselung wird das elektrische Gerät in einem sandartigen Füllgut eingebettet. Dadurch wird eine Explosion zurückgehalten, so dass sie sich nicht in die explosionsfähige Atmosphäre ausbreiten kann.
Diese Methode eignet sich allerdings ausschließlich für nicht-drehende Maschinen, wie Kondensatoren.
IEC/EN 60079-5
   Zündschutzart Sandkapselung, ATEX, Explosionsschutz | blecher.de
     

 Ölkapselung "o"

 Zündschutzart Ölkapselung, ATEX, Explosionsschutz | blecher.de   Das elektrische Gerät wird von nicht-entzündlichem Öl umgeben. Die explosionsfähige Atmosphäre kann nicht bis zu den potentiell zündenden Teilen vordringen, so dass keine Explosion ausgelöst werden kann. 
Der Schutzgedanke gleicht der Sandkapselung.
Diese Methode wird eher bei Sonderausführungen verwendet.
IEC/EN 60079-6
     

 Eigensicherheit "i"

Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" dient der Temperaturüberwachung in Mess- oder Regelanlagen und Überwachungseinrichtungen. Die Stromkreise, die innerhalb eines explosionsgefährdeten Bereichs liegen, dürfen eine bestimmte Zündenergie nicht überschreiten.
Diese Methode wird zur Temperaturüberwachung explsoionsgeschützter Elektromotoren eingesetzt.
IEC/EN 60079-11
   Zündschutzart Eigensicherheit, ATEX, Explosionsschutz | blecher.de
     

 Vergusskapselung "m"

 Zündschutzart Vergusskapselung, ATEX, Explosionsschutz | blecher.de   Die Teile einer elektrischen Maschine, die die explosionsfähige Atmosphäre zünden könnten, werden von einer Vergussmasse umschlossen. Dadurch kann die außenliegende Atmosphäre weder von Funken, noch von zu hohen Temperaturen gezündet werden. Auch im Innern der Vergussmasse darf die maximal zulässige Oberflächentemperatur nicht überschritten werden.
IEC/EN 60079-15
     

 Zündschutzart "n"

Im Normalbetrieb wie auch bei definierten Störfällen darf das elektrische Gerät die explosionsfähige Atmosphäre nicht zünden.
Diese Zündschutzart ist ausschließlich für Zone 2 geeignet.
IEC/EN 60079-18
   Zündschutzart n, ATEX, Explosionsschutz | blecher.de



Siehe auch
ATEX
Druckfeste Kapselung
Gerätegruppen (ATEX)
Zündschutzarten
Zonen (ATEX)
Ex-Kennzeichnung
Typenschild
Geräteschutzniveau
Erhöhte Sicherheit