Als Fett oder Schmierfett wird der Schmierstoff bezeichnet, der in den Lagern eines Elektromotors die Reibung verringert und dadurch die Lebensdauer erhöht.
Hauptaufgaben des Schmierfettes sind:
Schmierfette bestehen aus einem Grundöl und einem Dickungsmittel. In manchen Fetten sind Zusatzstoffe verarbeitet, um die Konsistenz zu beeinflussen. Das Mischungsverhältnis beträgt etwa 85-90% Grundöl, ca. 10% Dickungsmittel und bis zu 5% Additive.
Das Grundöl kann ein mineralisches Öl sein oder synthetisch hergestellt. Je nach Grundöl verändert sich das Verhalten des Schmierfettes.
Im Dickungsmittel sind zum einen eine Metallseife (z.B. aus Lithium oder
Natrium) und ein Quellungsmittel (z.B. Kieselgel oder Silikagel) verarbeitet. Das Dickungsmittel trägt das Öl und sorgt dafür, dass es an den gefetteten Teilen haftet.
Eventuell eingesetzte Zusatzstoffe können zB den Korrosionsschutz erhöhen oder die Fähigkeit verbesssern, Lasten zu tragen.
Je nach Zähigkeit des Öls und des verwendeten Dickungsmittels verändert
sich die allgemeine Konsistenz und damit das Fließverhalten des Schmierfettes.
Das National Lubrication Grease Institute (NLGI), Hauptsitz in Kansas City, USA, definiert NLGI-Konsistenzklassen, die das genaue Verhalten der Schmierstoffe darstellen.
NLGI-Klassen |
Beschreibung | Verwendung |
000 |
flüssig |
Zentralschmierung, Getriebe |
00 |
fast flüssig |
Zentralschmierung, Getriebe |
0 |
sehr weich |
Wälzlager, Zentralschmierung, Getriebe |
1 |
weich |
Wälzlager |
2 |
"normal" (buttrig) |
Gleitlager, Wälzlager |
3 |
fest |
Wasserpumpen, Gleitlager, Wälzlager |
4 |
sehr fest |
Wasserpumpen, Wälzlager |
5 |
gehärtet |
Wasserpumpen, Blockfett |
6 |
hart |
Blockfett |
Bei Elektromotoren mit horizontaler Wellenausrichtung wird in der Regel Schmierfett der NLGI-Klasse 2 verwendet. Wenn die Wellenausrichtung vertikal ist, wird eher ein Schmierstoff der NLGI-Klasse 3 verwendet.
Die Klassifizierung der Schmierstoffe ist definiert in DIN 51818.
Je höher die Betriebstemperatur, desto schneller verflüssigt sich das Schmierfett. Der Tropfpunkt bestimmt dabei die Temperatur, ab der eine deutliche Veränderung am Schmierstoff erkennebar ist, das Fett wird flüssig oder das Grundöl trennt sich vom Verdickungsmittel.