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Kühlart IC

Die Kühlart IC wird in IEC 34-6, DIN EN 60034-6, VDE 0530-6 - Drehende elektrische Maschinen, Einteilung der Kühlverfahren (IC-Code) definiert.

IC = International Cooling

Die Kühlart wird nach verschiedenen Kriterien unterschieden

  • Kühlkreisanordnung
  • Kühlmittelart
  • Bewegungsart des Kühlmittels

Bezeichnung Code Besonderheit
Kennbuchstaben IC International Cooling
Kühlkreisanordnung 0 (freier Kühlkreislauf)
4 (Oberflächenkühlung)
Zahlencode
Art des Kühlmittelumlaufs
Art der Wärmeabgabe
primäres Kühlmittel A (Luft)
H (Wasserstoff)
U (Öl)
W (Wasser)
entfällt bei der vereinfachten Bezeichnung
Bewegungsart des primären Kühlmittels
1 (frei)

sekundäres Kühlmittel
A (Luft)
H (Wasserstoff)
U (Öl)
W (Wasser)
entfällt bei der vereinfachten Bezeichnung
Bewegungsart des sekundären Kühlmittels
  entfällt bei der vereinfachten Bezeichnung


Standardmäßig ist die Kühlart bei Elektromotoren Schutzart IP 55 IC 411. Dies entspricht einem oberflächengekühlten Drehstrommotor, der ein mit Kühlrippen versehenes Gehäuse hat. Das wird stetig belüftet. Zusätzlich ist ein externer Lüfter verbaut, der auf der Welle montiert ist.

Oberflächenkühlung

Die während der Arbeit prodzierte Abwärme wird über den inneren Kühlkreislauf (primärer Kühlkreislauf) an die äußere Oberfläche hingeführt. Dort wird sie über die Kühlrippen an den äußeren Kühlkreislauf (sekundärer Kühlkreislauf) abgeführt. 

Selbstkühlung

Bei der freien Kühlung nutzt der Elektromotor den natürlichen Luftstrom, der durch die abgegebene Eigenwärme der Maschine entsteht. Dazu dienen die Kühlrippen, mit denen das Motorengehäuse versehen ist. Sie vergrößern die Oberfläche, über die die warme Luft in die Umgebung abströmen kann.

IC 00
IC 0A0
freier Kühlkreislauf ohne Außenlüfter
IC 410
IC 4A1A0
Oberflächenkühlung

Eigenkühlung

Dem Elektromotor wird ein Kühlmittel zugeführt, das durch die ständige Drehung vom Motor selbst bewegt wird. Die Bewegung des Kühlmittels hängt von der Drehzahl des Motors ab. Dies kann zum Beispiel durch eine Lüfterbaugruppe passieren, die auf dem Läufer sitzt oder durch ein eingebautes Lüfteraggregat.

IC 411
IC 4A1A1
Eigenkühlung mit Außenlüfter

Fremdkühlung

An den Drehstrommotor ist eine separate Baugruppe montiert, die mit einem eigenständigen Antriebsmotor ausgestattet ist. Unabhändig von Leistung und Drehzahl des Elektromotors wird das Kühlmittel beständig und gleichbleibend bewegt, wodurch der Motor gekühlt wird.

 Fremdkühlung - offener Kühlkreis
IC 06
IC 0A6
freier Kühlkreislauf
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 16
IC 1A6
Zuführung über Rohr oder Kanal
Kühlmittel wird zugeführt
IC 26
IC 2A6
Abführung über Rohr oder Kanal
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 36
IC 3A6
Zu- und Abführung über Rohr oder Kanal
Kühlmittel wird zugeführt
 
 Fremdkühlung - primärer Kühlkreis geschlossenen, sekundärer Kühlkreis offen
IC 416
IC 4A1A6
Oberflächenkühlung
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 516
IC 5A1A6
eingebauter Wärmetauscher
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 616
IC 6A1A6
angebauter Wärmetauscher
Umgebungsluft als Kühlmittel


Innenkühlung

Bei der Innenkühlung wird die Umgebungsluft als Kühlmittel direkt ins Innere des Drehstrommotors geleitet. Dadurch wird die Maschine deutlich intensiver gekühlt, als bei der Oberflächenkühlung, da die Wärme direkt aufgenommen wird und nicht über die Oberfläche abgeleitet werden muss. Innenkühlung eigenet sich ausschließlich für Umgebungen, die absolut staub-, schmutz- und wasserfrei sind (Reinraum), da das Innere des Motors andernfalls zu stark verunreinigt wird. Eine regelmäßige Wartung der Maschine ist dennoch dringend ratsam.

IC 01
IC 0A1
Freier Kühlkreis
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 11
IC 1A1
Zuführung über Rohr oder Kanal
Kühlmittel wird zugeführt
IC 21
IC 2A1
Abführung über Rohr oder Kanal
Umgebungsluft als Kühlmittel
IC 31
IC 3A1
Zu- und Abführung über Rohr oder Kanal
Kühlmittel wird zugeführt


Kreislaufkühlung

Bei der Kreislaufkühlung arbeiten das primäre und das sekundäre Kühlmittel kreisförmig zusammen. Das primäre Kühlmittel fließt permanent in einem geschlossenen Kreislauf und nimmt dabei die Wärme auf. Diese wird über einen Wärmetauscher an das sekundäre Kühlmittel übertragen und abgeleitet. Der Wärmetauscher kann fest an der Maschine verbaut sein oder separat angeordnet werden. Das sekundäre Kühlmittel ist in der Regel gasförmig (Umgebungsluft), kann aber auch flüssig (Wasser) sein.
Diese Kühlmethode ist besonders bei geschlossener Bauweise in hoher Schutzart geeignet.

IC 81W
IC 8A1W7
Eigenkühlung im Primärkreislauf
IC 85W
IC 8A5W7
Primärkreislauf durch eingebaute unabhängige Baugruppe
IC 86W
IC 8A6W7
Primärkreislauf durch angebaute unabhängige Baugruppe


Kühlungsarten

  • Eigenkühlung
  • Fremdbelüfung
  • Hohlrippenkühlung
  • Innenkühlung
  • Konvektionskühlung
  • Kreislaufkühlung
  • Kühlung durch Relativbewegung
  • Oberflächenkühlung
  • Rippenkühlung
  • Röhrenkühlung
  • Wasserkühlung

Siehe auch
Betriebsart
Temperaturüberwachung
Umgebungstemperatur